4/22/2015

ANLEITUNG ZUM KÖNIG SEIN

Träumen sei gestattet. Von Schlössern. Von Frankreich. Von einem Ort an dem alles zu stimmen scheint – von der Kuchengabel bis zum Damenportrait im petrolblauen Badezimmer.
In der Bretagne, in der Nähe von Nantes, lassen sich solche Träume leben. Zumindest tut dies ein holländisches Ehepaar, das vor zehn Jahren nach Frankreich ausgewandert ist und nun dieses Château aus dem späten 18. Jahrhundert bewohnt. Das einst verschlafene Juwel, ganz im Stil von Louis XVI erbaut, wurde offensichtlich mit viel Leidenschaft wach geküsst, jedes Detail zeugt von einer sorgfältigen und sehr aufwendigen Renovation  — hier floss – und fließt vermutliche immer noch – literweise Herzblut.




Allein schon die Wände sind in einem äußerst arbeitsintensiven Verfahren gestrichen, das einen acht(!)schichtigen Auftrag der Farbe erfordert. Mon dieu... dementsprechend betörend schön ist das Ergebnis. Der gewählte, sanfte Farbton in den Wohnräumen, von – wie könnte es anders sein – Farrow & Ball, harmoniert wunderbar mit der Einrichtung, die sich, Individualität und glückliches Händchen sei Dank, nicht nur aus Designer-Stücken zusammensetzt, sondern dem Schloss erst durch ausgesuchte Antiquitäten, Trouvaillen von Flohmärkten und Reisen den unwiderstehlichen Charme verleiht.


Die Küche – ja! – ist sehr Design (von Vipp) und in ihrer Einfachheit ein Prunkstück. Dänisch, schlicht, funktional, schwarz — ich glaube, sie könnte nicht besser gewählt sein. Der ideale Kontrast zum alten Gemäuer, von dem man sich wünschen würde, es könnte erzählen...

...doch zurück in unsere Zeit, genau, ins Internet. Dort stieß ich zufällig auf das Bild dieser Küche, das mich nach einiger Googlerei schließlich auf die Webseite des dänischen Fotografen Anders Hviid führte. Neben anderen Projekten ist hier eine ganze Fotoserie des Schlosses zu sehen, die träumen und schwelgen lässt – und mich fast vergessen ließ, dass ich noch einen Kuchen im Rohr habe! Selbstverständlich passend zum Château, mit der Königin der Beeren – aux framboises.

Der Kuchen ist so  schlicht, eigentlich eher alltäglich als königlich, aber wer ihn serviert...

...im lauschigen jardin...

...oder im eleganten salon...

...kann sicher sein, mit Lob, Freude und Glück gekrönt zu werden! Backen macht Könige, auch wenn man gerade kein Schloss in Frankreich bewohnt – wer es ausprobieren möchte, findet das Rezept dazu, wie immer, im Anschluss an die Bilder.




Himbeerkuchen mit Buttermilch
Backform mit Durchmesser 18cm > Ofen 180°  > Backzeit 35-40 Minuten = Kuchen höher (hier verwendet)
Backform mit Durchmesser 24cm > Ofen 200°  > Backzeit 25 Minuten = Kuchen flacher

Zutaten
50g Butter, sehr weich
110g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
1/2 TL abgeriebene Zitronenschale
120g Mehl
1 Prise Salz
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1dl Buttermilch
150g frische Himbeeren

Zubereitung
Ofen vorheizen.
Backform gut ausbuttern und mit etwas Mehl bestäuben.
Mehl, Backpulver, Natron und Salz in einer kleinen Schüssel vermischen.
In einer großen Schüssel Butter, Zucker und Vanillezucker verrühren bis hell und schaumig (ca. 3. Min.), dann die Zitronenschale dazu geben und zum Schluss das Ei dazu rühren.
Nun die Mehlmischung in drei Portionen abwechslungsweise mit der Buttermilch dazu geben (Mehl-Buttermilch-Mehl-Buttermilch-Mehl) und jeweils gut verrühren.
Den glatten Teig in die Form füllen, glatt streichen und die Himbeeren darauf verteilen, nicht eindrücken, sie versinken von alleine während dem backen.
Zum Schluss die 2 TL Zucker über die Himbeeren streuen und die Form in den Ofen schieben.
Nach entsprechender Backzeit (siehe oben) aus dem Ofen nehmen, eventuell mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen ganz durchgebacken ist, und auskühlen lassen.
Mit einer Kugel Vanille-Eis oder Schlagsahne – très royal!

ALL IMAGES © TableTales / Bilder Schloss Anders Hviid

2 Kommentare:

  1. Anonym4/22/2015

    Oh là là, je sais plus quoi faire, la tarte au chocolat ou aux framboises ;) Nadine

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    1. Ganz einfach ma chère — les deux! Merci et bonne journée!

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